Was können, was sollten und was müssen kleine und mittelgroße Unternehmen heutzutage tun, wenn es darum geht, sich unter ökologischen, sozialen und ethischen Gesichtspunkten zukunftsfähig aufzustellen und legitimes Gewinnstreben mit Gemeinwohl-Aspekten zu verknüpfen? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Info- und Gesprächsveranstaltung, zu der Standortplus mit den Wirtschaftsförderungen der Städte Rödermark und Dietzenbach sowie der IHK Offenbach eingeladen hatten.
"Nachhaltig nach vorn - Heute schaffen, was morgen bleibt": Mit diesem Slogan ist die Veranstaltungsreihe überschrieben. Knapp 60 Firmenchefs und Selbstständige zeigten Interesse und pilgerten an einem warmen Sommerabend nach Ober-Roden ins Foyer der Kulturhalle. Auch das Fazit nach 100 interessanten Minuten mit Kurzvorträgen und Nachfragerunden ließ sich durchaus mit Bezug zur Temperatur formulieren. Kühler Kopf und heißes Herz: Dieser Zweiklang empfiehlt sich für all jene, die im Dschungel gesetzlicher Vorschriften und einer Vielzahl von Beratungs- und Fördermöglichkeiten den Überblick behalten und "grünen Ertrag" für sich und ihr jeweiliges Unternehmen erwirtschaften wollen.
Einer, der dazu fachkundig referieren kann: Das ist Ralf Lokay, Inhaber und Geschäftsführer einer in Reinheim ansässigen Druckerei. Seinen Betrieb mit 35 Angestellten hat er über drei Jahrzehnte hinweg konsequent auf die Beachtung des Begriffs "Nachhaltigkeit" getrimmt. Produktion mit Recyclingpapier, Erstellung zertifizierter Drucksachen, Aufbau eines Kundenstamms mit Referenzpotenzial (WWF, NABU, Alnatura etc.), große Anstrengungen beim Schlüsselbegriff "Energie-Effizienz" am Firmensitz in Südhessen, Sieger des Wettbewerbs "Deutscher Nachhaltigkeitspreis" 2023 und 2024: So listete Lokay auf, was er und seine Mitarbeiter erreicht und etabliert haben. Wen wundert's angesichts von so viel Vision, Mission und Beharrlichkeit? Auch ein Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanager zählt bei Lokay zur Belegschaft.
Vorherrschende Reaktionen im Publikum: Staunen, Anerkennung, aber auch zarte Hinweise auf just die Tatsache, dass sicher nicht jeder kleine Gewerbetreibende und Mittelständler in Anbetracht harter Marktkonkurrenz solchen Aufwand erbringen kann. Doch Sascha Gutzeit vom RKW Hessen und Dr. Holger Schmitt von der LandesEnergieAgentur Hessen machten mit ihren Ausführungen sogleich deutlich, dass es beim Thema "Nachhaltigkeit" nicht um Perfektionsansprüche und Überbietungswettbewerbe geht.
Gutzeits Kernbotschaft: "Wichtig ist, dass Sie sich beim Thema 'Beratung und Zuschüsse' einen Überblick verschaffen und entsprechende Angebote nutzen. Niemand steht am Punkt Null, jeder hat schon etwas vorzuweisen und kann sich weiter auf den Weg machen. Auch kleine Fortschritte zählen, wenn man im Wirtschaftsleben in ökologischer und sozialer Hinsicht vorankommen möchte."
Till Andrießen, der Leiter der Rödermärker Wirtschaftsförderung, sein Dietzenbacher Kollege Michael Krtsch und Mitorganisator Peter Sülzen von der IHK waren sich nach der Zusammenkunft einig. Wertvolle Hinweise und Anregungen seien geliefert worden, alltagsnah und praxistauglich. Eben so, wie das Ganze konzipiert sei: Als Kontaktbrücke der lebendigen Art, als kurzer Draht und Infogewinn für Menschen, die sich interessiert und offen zeigen.
Andrießen kündigte an: "Die Reihe wird fortgesetzt. Wir bleiben nachhaltig am Ball." Wer nähere Auskünfte erfragen möchte, erreicht den Wirtschaftsförderer unter der Rufnummer 06074 911-370.
Foto: Knapp 60 interessierte Besucher pilgerten zur Info- und Gesprächsveranstaltung ins Foyer der Kulturhalle Rödermark.
Quelle: Stadt Rödermark