Munteres Mortsche: Zwei Löwen für den Löwen

„Hessen à la carte“ bescheinigt dem Traditionslokal ein stimmiges Konzept – Bürgermeister lobt: „Ein Aushängeschild, ein Evergreen“

Auszeichnung für Altbewährtes: Zum dritten Mal hat das Ober-Röder Traditionslokal beim Wettbewerb "Hessen à la carte" erfolgreich das Zertifizierungsverfahren durchlaufen. Zwei von drei möglichen Löwen wurden, gleichsam als Zeichen für sehr gutes Niveau, von den Prüfern vergeben. Sie bescheinigen dem Gasthaus "Zum Löwen", das im Volksmund als "s'Mortsche" Kultstatus genießt, dass hier in einem bodenständig-gemütlichen Ambiente regionaltypisch gekocht und aufgetischt wird.

Vinzenz Schrod, der den um 1880 gegründeten Familienbetrieb in fünfter Generation als Wirt führt, freut sich gemeinsam mit seiner Mutter Rita und seinem Bruder Maximilian über das Qualitätssiegel, das vor Kurzem in Form einer Urkunde während einer Übergabezeremonie in Frankfurt ausgehändigt wurde. Mit von der Partie bei diesem kleinen Festakt war als Rödermark-Botschafter und Gratulant auch Till Andrießen, der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung.

Seine Einschätzung deckt sich mit dem Lob, das auch Bürgermeister Jörg Rotter dem Veteran zollt: "Das Mortsche bringt fast 150 Jahre auf die Waagschale und ist gleichwohl putzmunter. Ein Evergreen, ein Garant für stimmige Bewirtung mit Herz. Kurzum: Ein Aushängeschild, wenn von Essen und Trinken in unserer Stadt die Rede ist. Schön, dass all diese Aspekte auch immer wieder von professionellen Juroren bestätigt und gewürdigt werden. Die guten Noten bei Leistungsvergleichen im Bereich von Gastronomie und Tourismus sprechen für sich", gibt Rotter zu bedenken.

Schrod, der mit seinem Lokal in den zurückliegenden Jahren auch schon den Sprung in den Prämierungskreis "Beste Dorfgasthäuser Hessens" geschafft hatte, betrachtet Urkunden, Plaketten und Siegel in erster Linie als Bestätigung in eigener Sache. "Solche Wettbewerbe, bei denen hier im Haus direkt vor Ort nachgeschaut und getestet wird, sind für uns eine wichtige Kontrollinstanz. Da erkennen wir, wie unser Service von Fachleuten der Branche eingeschätzt wird. Darüber hinaus gibt es natürlich einen gewissen Werbeeffekt. Sich alle zwei Jahre dem Urteil bei 'Hessen à la carte' zu stellen: Das bedeutet, dass wir in dieser Hinsicht im Kreis Offenbach aktuell ein Alleinstellungsmerkmal vorweisen können", unterstreicht der Taktgeber am Tresen des Mortsche.

Wie es zu der markanten Kurzbezeichnung kam? Matthäus Schrod, der Großvater von Vinzenz, soll den Anschub geliefert haben. Sein Vorname mutierte im Ober-Röder Dialekt zu Mortsche - und dabei ist es geblieben, wie so vieles an der Frankfurter Straße im Ortskern. Schnitzel als Spezialität und Markenzeichen, das Festhalten an saisonalen Klassikern wie Martinsgans, Grüner Soße und Spargelgerichten, die Treue der Stammgäste und des Bierlieferanten, die vertraut-heimelige Aufmachung im Gastraum und im Außenbereich unter der großen Markise: Trotz der allgemein schwierigen Rahmenbedingungen im Gaststätten-Gewerbe kann der altehrwürdige Löwe mit alledem noch immer punkten.

Fazit: Wer das Überlieferte hochhält in einer Zeit des forcierten Wandels, der viele Menschen zunehmend fordert und überfordert, hat zumindest ein Problem nicht. "Ich muss mich nicht jedes Jahr neu erfinden", sagt Vinzenz Schrod lächelnd und präsentiert das Zertifikat von "Hessen à la carte" vor einem Portrait seines verstorbenen Vaters Herrmann. Der wäre sicher stolz auf den Filius, wenn er noch mit am Tisch sitzen würde. Familienbande eben, weitergereicht und weitergeknüpft von Generation zu Generation - im Mortsche.

Zu "Hessen à la carte": Dabei handelt es sich nach Angaben der Impulsgeber um die älteste regionale Restaurant-Kooperation Deutschlands. Sie feiert 2025 ihr 35-jähriges Bestehen und vereint mittlerweile rund 140 Restaurants, Gasthäuser und Produzenten, die sich der Erhaltung und Weiterentwicklung der regionalen Küche verschrieben haben. An der jüngsten Zertifizierungsrunde haben 47 Betriebe mit Erfolg teilgenommen.

Foto Mortsche Zertifikat: Gemeinsam mit seiner Mutter Rita und mit Till Andrießen, dem Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Rödermark (Dritte und Zweiter von links), war Vinzenz Schrod kürzlich dabei, als im Nordwestzentrum in Frankfurt die Urkunden nach der Zertifizierung des Jahres 2025 von den Juroren von "Hessen à la carte" überreicht wurden. Quelle: Kreis Offenbach.

Quelle: Stadt Rödermark

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