Ein Markt, der gefehlt hat

An der Odenwaldstraße wurde am 7. September der „Tante Ela Frischemarkt“ geöffnet – Bürgermeister Rotter begrüßte die Aufwertung des Einkaufsstandortes

An der Odenwaldstraße wurde am 7. September der „Tante Ela Frischemarkt“ geöffnet – Bürgermeister Rotter begrüßte die Aufwertung des Einkaufsstandortes

 Ein Unternehmer hat sein Herz in die Hände genommen, ein Vermieter auf Solidität und Perspektive gesetzt, die Stadt geholfen, wo sie kann, um einen Leerstand an prominenter Stelle zu beenden und eine Lücke in der Nahversorgung zu schließen: Dieser engagierte Dreiklang hat den Ober-Rodenern zu einem Markt verholfen, der gefehlt hatte: „Tante Ela“.

Vor der Eingangstür stand die Kundschaft am vergangenen Donnerstag schon Schlange. Doch erst musste Bürgermeister Jörg Rotter ein rotes Band durchschneiden, dann durfte das Angebot in Augenschein genommen werden. Haydar und Zekine Cavus haben den Supermarkt mit dem besonderen Frischeaspekt in den Odenwaldstraße 80 eröffnet – dort, wo bis Ende des vergangenen Jahres ein Biomarkt seine Waren offeriert hatte. Auf 300 Quadratmetern Verkaufsfläche bieten sie rund 6000 Produkte an und beschäftigen etwa 15 Voll-, Teilzeit- und Aushilfskräfte.

Er habe schon vor fünf Jahren daran gedacht, auch in Rödermark ein Geschäft zu eröffnen, berichtete Haydar Cavus, Ober-Röder aus einer hier bestens bekannten Familie und schon seit einem Jahrzehnt Betreiber eines kleinen Lebensmittelmarktes in Dietzenbach. Die Augen habe er stets offengehalten, doch Gelegenheiten zum Zugreifen ergaben sich nicht. Bis Cavus vor einigen Monaten erfuhr, dass der Biomarkt geschlossen hatte – Corona und die Inflation: Da konnte auch die städtische Wirtschaftsförderung, an die sich der Inhaber gewandt hatte, nicht mehr helfen. „Es war einfach zu spät“, sagte Alfons Hügemann von der dem Bürgermeister direkt zugeordneten Stabsstelle.

Pläne für ein Billardcafé oder eine Shisha-Bar standen schon im Raum, als die Stadt Haydar Cavus und die Eigentümer des Areals zusammenbrachte, das auch den Netto- und den Action-Markt umfasst. Cavus überzeugte mit seinem Konzept, und auch Julian Sass, Juniorchef der Eigentümergesellschaft, zeigte sich im Nachhinein froh über die Entscheidung und über die reibungslose Zusammenarbeit.

Seinen „Tante Ela Frischemarkt“ – benannt nach der Tochter, die gerade Tante geworden sei, so Cavus – präsentiert der Lebensmittelhändler als Nahversorger, der in dieser Form nicht verbreitet sei. „Tante Ela“ kooperiert mit der Rewe-Gruppe, bezieht von dem Konzern sein Basissortiment und auch die Premiummarken, die sonst in der Regel nur bei Vollsortimentern im Regal stünden. Doch Cavus setzt noch einen besonderen Akzent: „Eine ganz große Rolle spielt bei uns die Frische. Obst und Gemüse, eine lange Fleischtheke und unsere hauseigene Bäckerei, wo in einem original italienischen Ofen auch frische Pizza gebacken wird, stehen für Qualität in großer Bandbreite.“ Lebensmittel aus der Türkei, Polen oder auch den Balkanländern runden das Angebot ab.

Bürgermeister Jörg Rotter dankte Cavus und seiner Familie dafür, „dass ihr den Mut aufgebracht habt, in diesem Gebiet einen Markt zu eröffnen“. Vor allem das Angebot an Frischfleisch habe in Ober-Roden gefehlt. Damit werde das Ober-Rodener „Märkte-Zentrum“, zu dem sich das Areal zwischen Odenwaldstraße und Senefelderstraße entwickelt habe, weiter aufgewertet.

Foto: Haydar Cavus (rechts) seine Frau Zekine (mit Blumen), Bürgermeister Jörg Rotter und Wirtschaftsförderer Till Andrießen (links) im Kreise einiger Mitarbeiter von „Tante Ela“.

 

 

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