Deutlich schlechtere Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der KMU in Deutschland als im europäischen Vergleich
Die wirtschaftliche Lage der KMU in Deutschland hat sich seit dem Frühjahr 2023 negativ entwickelt. Dies gilt für alle drei betrachteten Kennziffern Umsatz, Gewinn und Investitionen (vgl. Abbildung 1): So überstieg zu Jahresbeginn 2024 der jeweilige Anteil der KMU, deren Umsatz, Gewinn und Investitionen gesunken ist, den Anteil derer, deren Umsatz, Gewinn und Investitionen gestiegen ist. Zwar konnten sich auch die KMU in ausgewählten europäischen Ländern (im Folgenden auch als Euroraum bezeichnet) dem negativen Trend nicht vollständig entziehen, ihre wirtschaftliche Lage hat sich jedoch günstiger entwickelt als die der KMU in Deutschland. Zuletzt vergrößerte sich sogar der Abstand noch.
Höhere Problembetroffenheit der KMU in Deutschland
Schon seit vielen Jahren ist der Fachkräftemangel das bedeutsamste Problem für KMU in Deutschland (vgl. Pahnke et al. 2023, S. 10 und Abbildung 2). Zeitweise wurde diese Herausforderung von bis zur Hälfte der KMU als am bedeutsamsten genannt. An zweiter und dritter Stelle folgen die Probleme "Kundengewinnung" und "Produktions- und Arbeitskosten", die zuletzt zusammen mit der Herausforderung "Regulierung" als zunehmend bedeutsam wahrgenommen werden.
Für die KMU in den betrachteten europäischen Ländern sind die drei Problemfelder "Fachkräftemangel", "Kundengewinnung" und "Produktions- und Arbeitskosten" zwar ebenfalls bedeutsam (vgl. Abbildung 3) - jedoch für weniger Unternehmen hochbedeutsam als in Deutschland.
Von geringer Bedeutung ist sowohl für die KMU in Deutschland als auch für die KMU im Euroraum der Zugang zur Finanzierung. Die insgesamt geringere Problembetroffenheit der KMU im Euroraum dürfte letztlich zu ihrer besseren aktuellen wirtschaftlichen Lage beitragen.
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Quelle: www.ifm-bonn.org